Wie schnell muss eine Nachricht sein?

Die Runde wendet sich dem Thema des Panels zu "Schnelligkeit ist unser Geschäft". Man blickt auf die Geschichte: Früher war Radio das schnellste Medium - und deutet an, dass das Internet heute schneller sei. Das Inforadio widerspricht - nicht ganz zu unrecht. Andreas Wertz weißt darauf hin, dass auch das Internet seine Artikel erst aufschreiben muss, bevor es Sachen online stellen kann.

Aber Schnelligkeit, korrigiert Spiegel Online, ist es alleine eben nicht. Natürlich, sagt Matthias Müller von Blumencron, wollen die Leute aktuell informiert werden. Aber sie wollen eben auch nicht nur die blanke Nachricht, sie wollen sehr schnell eine Einschätzung haben. Und wer das am besten macht, selbst wenn es eine Stunde länger dauert, der gewinnt. Eine schöne Perspektive: Qualitätsjournalismus ist jedenfalls, wenn das stimmt, nicht in Gefahr.

Und dann erklärt Spiegel Online dem Publikum das Medium. Denn das Internet hat im Vergleich zum Fernsehen und zum Radio einen Vorteil: Wir müssen, sagt Matthias Müller von Blumencron, kein Programm machen. Wir müssen keine bewegte Bilder zeigen. Und: Wir haben kein festes Format, wir haben keine Deadlines. Das macht das Medium wahnsinnig scharf. -- Ja, das ist in der Tat ein Vorteil, weil journalistische Kapazitäten nicht einfach gebunden werden, den Kanal zu bedienen und auch keine Struktur, die notgedrungen umorganisiert werden muss und im Weg herum steht.

Die Nachrichtenagentur dpa hält mit Herr Herlyn gegen die Schnelligkeit ebenfalls einen anderen Wert hoch: Die richtige Nachricht, die wahrhaftige Nachricht. Denn nach wie vor ist es den Nachrichtenagenturen wichtig, verlässlich zu sein. Schnell sind sie sowieso - was bei der dpa meist wirklich wahrhaftig stimmt.

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