Erregungswellen mit und ohne Eva Herman
Das Gespräch biegt auf das Thema der Hysterie ein, denn der Dachtitel der Veranstaltung heißt "Die hysterische Republik". Die dpa findet alles weniger hysterisch als es wahrscheinlich den Anschein hat, Wilm Herlyn weisst zurecht darauf hin, dass die Auflagen der Boulevardzeitungen fallen. Auch N24 ist dieser Meinung. Peter Limbourg gibt zu bedenken, dass in der Weimarer Republik die journalistische Hysterie weitaus schlimmer war. Heute werden, meint er Geschichten emotionaler im Fernsehen erzählt, doch nicht auf Grund von Panikmache, sondern weil wir alle das wollen. Wenn man in der Kirche ist, sagt Peter Limbourg, erscheint einem das da draußen vielleicht hysterisch. Das Publikum lacht. Nun mit Verlaub, sagt er der evangelischen Medienakademie - er sei auch Katholik.
Gut gemachte Texte, pflichtet Spiegel Online den beiden bei, nehmen einfach besser mit als eine dröge Nachrichtenmeldung. Vielleicht geht man mehr auf den Konsumenten zu, das ist aber nicht der Weltuntergang. Es sei auch so: Deutungsstücke werden bei Spiegel Online viel stärker gelesen als Nachrichten selbst. Wenn nichts Dramatisches passiert, geht der auf die Hintergrundstücke. Nachrichten sind bei Spiegel Online also vor allem der Teppich. Der Leser mag, so Matthias Müller von Blumencron, Kommentare, wie beim Economist, dem New Yorker oder bei Neon. Bestechend seien doch auch bei Print Magazinen jene, die sehr subjektiv herangehen und erklären.
Inforadio gibt zu, ab und an als reiner Nachrichtensender in der herausragenden Position zu sein, bei Irrsinn wie den um Eva Herman nicht mitmachen zu müssen. Die Debatte um Eva Herman zu melden, aber sich nicht minütlich darum kümmern zu müssen, das sei, so sagt Andreas Wertz, eine Luxusentscheidung. Das Thema interessiere den Hörer durchaus, aber es werde Inforadio auch nicht übel genommen, wenn es nicht breiter behandelt wird.
Worauf der Moderator Jörg Bollmann die Hysterie weiter beim Schopfe packt und Matthias Müller von Blumencron in Form von Spiegel-Online-Überschriften. Nachricht: Ein Kreuzfahrtschiff in der Arktis sinkt. Spiegel Online titelt: "Drama im Eis". Nun, meint Spiegel Online, das sei eben ein Drama und erklärt: Wer jemals in der Arktis war, weiss, wie kalt es da ist. Dort auf einem sinkenden Schiff zu sein, sei nun mal ein Drama.
Gut gemachte Texte, pflichtet Spiegel Online den beiden bei, nehmen einfach besser mit als eine dröge Nachrichtenmeldung. Vielleicht geht man mehr auf den Konsumenten zu, das ist aber nicht der Weltuntergang. Es sei auch so: Deutungsstücke werden bei Spiegel Online viel stärker gelesen als Nachrichten selbst. Wenn nichts Dramatisches passiert, geht der auf die Hintergrundstücke. Nachrichten sind bei Spiegel Online also vor allem der Teppich. Der Leser mag, so Matthias Müller von Blumencron, Kommentare, wie beim Economist, dem New Yorker oder bei Neon. Bestechend seien doch auch bei Print Magazinen jene, die sehr subjektiv herangehen und erklären.
Inforadio gibt zu, ab und an als reiner Nachrichtensender in der herausragenden Position zu sein, bei Irrsinn wie den um Eva Herman nicht mitmachen zu müssen. Die Debatte um Eva Herman zu melden, aber sich nicht minütlich darum kümmern zu müssen, das sei, so sagt Andreas Wertz, eine Luxusentscheidung. Das Thema interessiere den Hörer durchaus, aber es werde Inforadio auch nicht übel genommen, wenn es nicht breiter behandelt wird.
Worauf der Moderator Jörg Bollmann die Hysterie weiter beim Schopfe packt und Matthias Müller von Blumencron in Form von Spiegel-Online-Überschriften. Nachricht: Ein Kreuzfahrtschiff in der Arktis sinkt. Spiegel Online titelt: "Drama im Eis". Nun, meint Spiegel Online, das sei eben ein Drama und erklärt: Wer jemals in der Arktis war, weiss, wie kalt es da ist. Dort auf einem sinkenden Schiff zu sein, sei nun mal ein Drama.
mercedes - 28. Nov, 16:57